Planetare Zusammenstößen als Ursache für äußerste Jupiterringe
(Meldung vom 17.5.1999, Internet-Ticker Bild der Wissenschaft)
Die äußersten beiden Ringe des Gasplaneten Jupiter sind möglicherweise aus dem Schutt von Zusammenstößen der beiden Monde Amalthea und Thebe mit größeren Gesteinsbrocken entstanden. Diese Entstehungstheorie schlagen Joseph Burns von der Cornell Universität und weitere Wissenschaftler im Fachjournal Science vor. Neue Beobachtungen der Raumsonde Galileo und des Keck-Teleskops auf Hawaii zeigten zunächst, daß es nicht, wie bisher angenommen, einen, sondern zwei äußere Ringe gibt. Der innere der beiden wird von der Bahn des Jupiter-Mondes Amalthea durchkreuzt, der äußere kreuzt die Bahn von Thebe. Die Trabanten schaben offenbar den oberen und unteren Rand der Ringe ab, so daß diese von der Seite gesehen eckig anstatt abgerundet erscheinen, wie es für andere Ringe typisch ist. Die beiden Ringe sind an ihrem oberen und unteren Rand am hellsten, vermutlich, weil sich dort am meisten Material sammelt. Die Autoren schlagen ein Modell vor, nach dem die Ringe aus feinem Schutt bestehen, der bei Kollisionen der beiden Monde mit anderen Objekten entstanden ist. Die Anziehungskräfte von Jupiter und den Monden geben den Ringen ihre charakteristische, einzigartige Gestalt. Die Ergebnisse lassen sich möglicherweise auch auf die Ringsysteme der anderen Riesenplaneten im Sonnensystem anwenden und könnten eine einheitliche Erklärung für ihre Entstehung liefern.
QUELLE: Ute Kehse, Science