Geologie / GeophysikNaturkatastrophen / Superfluten

Sintfluten machten das Vereinigte Königreich zur Insel

Gewaltige Flutwellen trennten Großbritannien vom europäischen Festland. Britische Wissenschaftler entdeckten am Boden des Ärmelkanals Überreste eines tief eingeschnittenen Flußtals, das durch riesige Flutwellen entstanden sein soll. Dieser Einschnitt füllte sich mit Meerwasser und so wurde Großbritannien zur Insel.

Im Gebiet südlich der Isle of Wight existiert ein hundert Kilometer langes, sich von Nordost nach Südwest erstreckendes Tal im leicht abfallenden Schelfgebiet. Außerdem gibt es bis zu zehn Kilometer langgestreckte Inseln, die aus dem Untergrund herauserodiert wurden. Eine langsam-gleichförmig ablaufende Erosion durch »normale« Flüsse wäre nicht stark genug, um solche Strukturen zu erzeugen.

Südöstlich der Isle of Wight ist ein abrupter Abbruch von einem Seitental vorhanden. Dieses wurde als Tal des früheren Solent-Zuflusses aus dem Norden interpretiert. Ein derart enormer Höhenunterschied kann an einer Einmündung jedoch nur dann entstehen, wenn das Bett des alten Hauptstroms »plötzlich« massiv abgesenkt wird. Bei einer stetig-langsamen Absenkung dagegen, würde die rückschreitende Erosion den Steilhang fortwährend ausgleichen. Auch eine am nördlichen Talhang in das Kalkgestein eingegrabene Uferbank zeugt von heftiger Erosionsarbeit durch ein katastrophisches Flutereignis.

Ein Forscherteam berichtet im Wissenschaftsmagazin »Nature« (2007, Vol. 448, S. 342-345) von diesem tiefen Graben und es kam zu dem Schluß, dass nicht nur eine, sondern sogar zwei verschiedene, zeitlich unabhängige Sintfluten den tiefen Graben zwischen dem europäischen Festland und der britischen Insel eingeschnitten haben.

Die Wassermassen sollen aus zwei Seen stammen. Der zeitlich gesehen zuerst entstandene staute sich angeblich durch kilometerhohe Gletscher auf. Die Eismassen blockierten angeblich das Gebiet der südlichen Nordsee und so wurde aus den Zuflüssen von Rhein und Themse der See gespeist, bis das Wasser schließlich eine Felsschutt-Barriere (Moräne) in der heutigen Straße von Dover nach Westen durchbrach. Der zweite See soll analog, jedoch wesentlich später durch ein ähnliches Szenario entstanden sein, nur etwas weiter nördlich.

Mit der Datierung haben die Forscher Schwierigkeiten. Sie glauben, dass Großbritannien durch Superfluten vor frühestens 450 000 und spätestens vor 180 000 Jahren zur Insel machten.

QUELLE: Sanjeev Gupta, et al. in: »Nature«, 29.07.2007, Vol. 448, S. 324–345

Kommentar

Wie schon in meinem Buch »Die EvolutionsLüge« (S. 33) diskutiert, sollen nach anderen geologischen Untersuchungen Tsunami-Wellen Großbritannien vor nur 8000 Jahren über Nacht, also unter katastrophischen Umständen zu einer Insel gemacht haben, berichtete der Geologe David Smith auf der Konferenz der Britischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft in Glasgow. »Die so genannten Tsunami-Wellen wurden durch einen Unterwassererdrutsch vor der Küste Norwegens ausgelöst. Die Forscher der Universität Coventry fanden den von den Flutwellen weggespülten Schutt des Rutsches sowohl an der Küste Norwegens als auch an den Ufern Schottlands. Die rund 25 Zentimeter dicke Ablagerung im Gestein datierten sie auf ein Alter von 7.800 Jahren« (Meldung vom 14.09.2001)

Wie bereits ausführlich in »Kolumbus kam als Letzter« (S. 282–288) beschrieben, gab es während der Bronzezeit noch keine Nordsee, da sich zu dieser Zeit dort eine bewohnte Steppe erstreckte, wie Hünengräber am Grund der heutigen Nordsee beweisen. Die Küste des Atlantiks lag damals nördlich von Schottland (Karte auf S. 303). Zu dieser Zeit war auch Irland mit Schottland verbunden bzw. Irland bildete zusammen mit Schottland bzw. England quasi eine in den Atlantik hinausragende Halbinsel – gebildet aus heutigen Festlands- und Schelfflächen! Die Themse war ebenso wie die Elbe zu dieser Zeit ein Nebenfluss des Rheins, der nördlich von Aberdeen in Schottland in den Atlantik mündete.

Wie schon in meinen Büchern ausgeführt wurde, waren nicht Gletscher bzw. durch diese aufgestaute Seen für die Superfluten verantwortlich, sondern durch eine Erhöhung des Meeresspiegels vor wenigen tausend Jahren überflutete das Gebiet der Nordsee einschließlich des heutigen Ärmelkanals, ebenso wie das Gebiet der heutigen Irischen See zwischen Irland und England.

Dadurch wurden beispielsweise die Wildpferde der Nordsee-Steppe u. a. nach Westnorwegen verdrängt und mussten dort bleiben. »Von Natur aus haben diese Pferde in den Hochgebirgstälern der Fjorde nichts zu suchen … « (ausführlich in: »Kolumbus kam als Letzter«, S. 310f.).

Das Wirken von Superfluten und Tsunamis, auch in der jüngeren Erdgeschichte, entspricht dem in meinen Büchern vorgestellten Konzept des Katastrophismus als alternative geologische Sichtweise. Sind aber die tiefen Risse in der Erdkruste – wie manche heutzutage unter dem Meeresspiegel liegenden Canyons und Kanäle als tiefe Einschnitte ausschließlich durch Flüsse – wie es beim Kongo (siehe Abbildung unten) oder dem Hudson tatsächlich geschah – bzw. katastrophische Überflutungen zustande gekommen? Oder folgte das Wasser in anderen Fällen nachträglich nur der vorher katastrophisch entstandenen geologischen Formation?

Das Schelfgebiet der Ostsee vor dem »Großen Eiszeitalter« bzw. nach Zillmer vor der katastrophischen Schneezeit vor wenigen tausend Jahren. Diese heutzutage nur wenige Meter unter dem Meeresspiegel liegenden Kontinentalflächen waren bewohntes Land. Zeichnung aus: Hartmut Bastian, »Die Vorzeit«, 1959, S. 2; vgl. Karte auf S. 303 in »Kolumbus kam als Letzter«
Die untermeerische Kongo-Rinne vor der Küste Westafrikas. Höhenangaben in Meter. Aus: »Irrtümer der Erdgeschichte«,  Abb. 48, S. 237.
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