Theorien

Grönlandbrücken-Theorie

Nordamerika war nach Zillmer über Grönland und Island mit Europa verbunden, bevor das Gebiet um Island um 2000 Meter isostatisch absank.

Messungen durch Fridtjof Nansen während der Polarexpedition 1893 bis 1896 mit seinem Schiff Fram bewiesen, dass der größte Teil des heutigen Tiefseebodens im Nordpolargebiet, der heutzutage in einer Tiefe von 1000 bis 2500 Metern zwischen der Vulkaninsel Jan Mayen und Island liegt, erst in „jüngster“ Zeit um 2000 Meter gesenkt worden ist.

Deshalb findet man in Südgrönland und Island vom vorrückenden Eis eingeschlossene Kleinlebewesen, wie zwei Käferarten des Bembidion grapei Gyll, die nur in der Nachbarschaft heißer Quellen überdauerten (Lindroth, 1957, S. 277f.). Carl H. Lindroth trug weitere Beispiele übereinstimmender (amphiatlantischer) Fauna als Beweis einer Landbrücke zwischen Nordamerika und Europa zusammen: zwölf Vogelarten, ferner Spezies von Schmetterlingen, Motten, Spinnen, Schnecken und Käfern. Auch die Gartenschnecke (Cepaea hortensis) wurde in einem prähistorischen Muschelhaufen in Amerika entdeckt (Lindroth, 1957, S. 234).

Das bei Hamburg gefundene Rangifer arcticus stammt aus der jüngeren Altsteinzeit und ist höchstens 10 000 Jahre alt. Die Überraschung liegt in der heutigen Verbreitung dieser Karibu-Art, denn Rangifer arcticus bewohnt das polare Nordamerika von der Hudsonbai bis Alaska und greift mit einer Abwanderung auch noch ein Stück nach (Ost-)Sibirien hinein. Wie kommt es von Amerika nach Mitteleuropa ohne Grönlandbrücke?

 Ausführlich diskutiert in „Kolumbus kam als Letzter“

Translate with