Existenz »frischer« Dino-Proteine bestätigt
Wie bereits berichtet (Artikel auf zillmer.com) haben Forscher um Mary Schweitzer 2007 über den Fund von Proteinen in Knochen eines Tyrannosaurus rex berichtetet. Da normalerweise Proteine nach maximal einer Million Jahren gänzlich abgebaut oder zumindest nicht mehr identifizierbar sind, entbrannte ein heftiger Streit. Einige Wissenschaftler meinten, die 68 Millionen Jahre alten Knochen seien auf dem Weg ins Labor mit Fremdeiweiß verunreinigt worden.
Daher beschloss das Forscherteam, die Untersuchungen anhand weiterer fossiler Knochen zu wiederholen und suchten gezielt nach Fossilien, die in Sandstein konserviert waren. Sie stießen in den Judith-River-Formationen im US-Bundesstaat Montana auf den Oberschenkelknochen eines Brachylophosaurus canadensis, der zu den Entenschnabelsauriern gehört. Sie transportierten die fossilen Dinosaurier-Knochen mitsamt einer rund zehn Zentimeter dicken schützenden Sandsteinschicht ins Labor. Durch umfangreiche verschiedenartige Untersuchungen konnten acht Bindegewebsproteine und 149 Aminosäuren nachgewiesen werden:
»Wir wissen, dass der Zersetzungsprozess in dem Moment beginnt, da das Fossil aus dem chemischen Gleichgewichtszustand entfernt wird. Je schneller wir es vom Boden ins Reagenzglas bekommen, desto besser stehen die Chancen, intakte Gewebe und Moleküle zu entdecken«, erklärt Schweitzer.
Quelle: Biomolecular Characterization and Protein Sequences of the Campanian Hadrosaur B. canadensis
Mary H. Schweitzer, Wenxia Zheng, Chris L. Organ, Recep Avci, Zhiyong Suo, Lisa M. Freimark, Valerie S. Lebleu, Michael B. Duncan, Matthew G. Vander Heiden, John M. Neveu, William S. Lane, John S. Cottrell, John R. Horner, Lewis C. Cantley, Raghu Kalluri, and John M. Asara
Science 1 May 2009 324: 626-631 [DOI: 10.1126/science.1165069] (in Reports)