Evolution

Primatenfossil Ida – Vorfahre des Menschen?

Ein 47 Millionen Jahre altes Fossil aus der Grube Messel bei Darmstadt wird von Forschen als 8. Weltwunder betrachtet, da es sich um eine bislang unbekannte Übergangs-Ahnform zwischen den heute lebenden Lemurenartigen und den echten Affen, zu denen auch der Mensch zählt. Handeln soll. Das „Ida“ genannte Fossil weist insbesondere ein Merkmal auf, das für den Menschen typisch ist: der Daumen steht den restlichen Fingern gegenüber. Deshalb wurde dieser ausgestorbene Primat zu Ehren von Charles Darwin Darwinius getauft.

Der Kadaver blieb sogar mit Mageninhalt erhalten, weil sich am Boden des Kratersees Faulschlamm absetzte, indem Sauerstoff gefehlt haben soll. Deshalb zersetzte sich der Kadaver nicht.

Urheber: Jens L. Franzen, Philip D. Gingerich, Jörg Habersetzer1, Jørn H. Hurum, Wighart von Koenigswald, B. Holly Smith
Schnabeltier im Broken River in Queensland

Quelle: Franzen, J. et al.:Complete Primate Skeleton from the Middle Eocene of Messel in Germany: Morphology and Paleobiology. In: Public Library of Sciences One 4(5), e5723, 2009.

Kommentar

Dieser Urzeit-Primat vereint verschiedene Merkmale der heute existierenden Großgruppen der Feuchtnasenaffen und Trockennasenaffen, zu denen zum Beispiel Menschen, Schimpansen und Gibbons gehören. Im Gensatz zu den Aussagen der medienintensiven Vermarktung dieses Uraffen-Fossils, handelt es sich nur »um ein außerordentlich gut erhaltenes, wundervolles Exemplar, aber es erzählt uns nicht viel mehr, als wir schon wussten«, wie der Paläontologen Elwyn Simons von der Duke Universität in Durham in North Carolina im Fachmagazin »Science« zitiert wird. Er kritisiert die Einordnung des Fundes als »missing link«, als fehlendes Bindeglied im Stammbaum von Mensch und Affe.

Diese Kritik entspricht den Ausführungen in »Darwins Irrtum«. Es gibt durchaus unterschiedliche Merkmale, Organe oder Extremitäten, die jedoch bei verschiedenen Tieren ganz ohne scheinbare Entwicklungsgeschichte ganz einfach vorkommen. Zum Beispiel ist das Schnabeltier ein Eier legendes Säugetier, das seine Jungen säugt. Im Sinne der Evolutionstheorie könnte man das Schnabeltier als Zwischenglied nicht nur verschiedener Arten, sondern verschiedener Klassen ansehen. Aber seine Entwicklungsgeschichte reichte nicht weit genug zurück. Heutige Schnabeltiere gibt es erst seit 100 000 Jahren gemäß geologischer Zeitskala. Anhand des aufgeschlüsselten Erbguts des Schnabeltieres, deklariert man aber jetzt ein Alter von 166 Millionen Jahren für dessen angebliche Vorfahren, die sich von den primitiven Vorfahren der Säugetiere abgespalten haben sollen. Noch 1998, als »Darwins Irrtum« erschien und die Koexistenz von Dinosauriern und großen Säugetieren auf Grund wissenschaftlich nicht anerkannter Funde proklamiert wurde, war man sich noch sicher, dass diese Darlegungen falsch waren, denn Dinosaurier sollen alle Lebensräume beherrscht haben und große Säugetiere entwickelten sich erst nach der Kreidezeit bzw. dem Aussterben der Saurier.

Deshalb ist ein »missing link« mit voll funktionsfähig ausgebildeten Extremitäten auch kein Beweis für eine Entwicklungsgeschichte. Ein Beweis für eine sich langsam vollziehende Makroevolution wäre eine nur zu einem Teil ausgebildete Extremität oder eines Organs. Einen solchen Beweis für Darwins Theorie wurde jedoch bisher nicht gefunden und wird auch nicht gefunden, da zum Beispiel die komplizierte Lunge der Vögel keine Entwicklungsgeschichte gibt eine Lunge (»Darwins Irrtum«, 1998, S. 264–267). Man findet nur voll ausgebildete, funktionsfähige Tiere, Extremitäten oder Organe!

Interessant ist aber auch, dass das Primat-Fossil Ida in sauerstofffreiem Faulschlamm abgelagert worden sein soll, da das Tier sonst verrottet wäre. Dies entspricht exakt den Ausführungen in »Darwins Irrtum«, denn Fossilien können nur versteinern – wie in diesem Fall mit allen Feinheiten bis hin zur Haarspitze und zum Mageninhalt – wenn kein Sauerstoff hinzu tritt. Bei der Grube Messel mag das vielleicht punktuell zutreffen, aber Fossilien werden weltweit gefunden, außerhalb von Faulschlamm-Gebieten! Dass Tiere sterben und z. B. im Wasser zu Boden sinken und versteinern, kann derart, global gesehen, nicht vonstatten gehen. Es müssen katastrophische Ereignisse eingetreten sein, die zum Einschluss der Tiere führten, oder im Einzelfall können spezielle Umstände vorliegen, wie in der Grube Messel. Aber, einfach sterben und z. B. unter etwas Sand versteinern? Das funktioniert nicht, weil Sauerstoff vorhanden ist. Außer, es treten Bindemittel in Form von Mineralien oder z. B. Kalk hinzu, damit relativ schnell bevor Verrottung eintritt, eine »betonierte« relativ luftundurchlässige Schicht entsteht.

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