EiszeitKlimaVorgeschichte & Archäologie

Transatlantische Besiedlung Amerikas?

Das Beringstraßen-Dogma bröckelt.

Besiedelten Europäer Amerika bereits während der Eiszeit? Der bisher favorisierte asiatische Ursprung der Clovis-Kultur wird in Frage gestellt durch viele Funde, die die Chronologie infrage stellen. Nachdem früher wurde der Besiedlungszeitpunkt Amerikas vor etwa 6000 Jahren Angesetzt wurde, führten viele ältere Funde bereits zu einem Zeitpunkt vor  13 000 Jahren, als der Zugang nach Süden wurde durch das Schmelzen der mächtigen Eispanzer des Laurentidischen und des Kordilleren-Eisschilds in Kanada frei wurde und Clovis-Gruppen als erste in das weite Land Amerikas eindringen konnten, um auf ihren Wanderwegen bis zur Südspitze Südamerika vorzudringen. Jedoch, in den vergangenen Jahrzehnten wurden immer Fundplätze ausgegraben, deren Artefakte Jahrtausende vor Öffnung des Gletscher-Korridors und damit vor dem bisher angesetzten Auftauchen der Clovis datiert wurden.

Bei den alten Clovis-Funden handelt sich um steinzeitlich angesehene Clovis-Spitzen, deren eigentümliches Merkmal das so genannte Fluting ist, eine Längskehlung am unteren Ende der Spitzen. Diese wurden, neben Funden menschlicher Überreste oder Artefakte, überwiegend in Nordamerika, aber mit Monte Verde in Chile auch in Südamerika, die insgesamt zeitlich um bis zu einige Jahrtausende vor Clovis liegen und auf ein Alter von etwa 15 000 bis eventuell 19 000 Jahren datiert werden. Darunter sind insbesondere Meadowcroft in Pennsylvania, der Nenana complex in Alaska und neuerdings die Paisley-Höhlen in Oregon, der Buttermilk Creek Complex in Texas und eine aus Knochen gefertigte Clovis-Spitzen im Bundesstaat Washington.

Das späte Auftauchen der Clovis-Kultur durch das Gletscher-Nadelöhr im Nordwesten Nordamerikas hindurch wird auch durch Genomvergleich asiatischer und amerikanischer Ureinwohner infrage gestellt, denn, wie eine Untersuchung ergab (Tamm, E. et al., 2007), spalteten sich Urahnen der Indianer von sibirischen Gruppen ab und entwickelten sich für Jahrtausende isoliert, bevor sie wieder in Gruppen rasch expandierten. Da weder in Sibirien noch in Alaska Fundmaterialien dieser isolierten Jäger und Sammler nachgewiesen werden konnten, gehen Forscher davon aus, dass sich diese Menschen auf der Bering-Landbrücke aufhielten, die während der Eiszeit trocken lag, aber heute unter dem Meeresspiegel liegt. Das Genom des Großteils der amerikanischen Ureinwohner ist aber nachweislich asiatisch. Eine seit längerem bekannte Ausnahme sind Bevölkerungsgruppen im nordöstlichen Bereich Nordamerikas, die bis in den Südwesten der USA und in Teilen von Texas anhand von präkolumbischen Skeletten, auch Haplogruppe X2a genannt, nachgewiesen werden konnten. Anhand der Genetik, eine Linie des mitochondrialen Genoms, das nur von der Mutter weitervererbt wird, können vielfältige Wanderungen vermutet werden,  denn diese Bevölkerungsgruppen wurden bisher in einem Gebiet von Europa bis hin in den Nahen Ostens und Asien hinein nachgewiesen werden.
Eine alternative Erklärung, die bereits lange diskutiert, aber wissenschaftlich verfemt und als widerlegt galt, ist, dass die Vorfahren der Clovis-Leute nicht aus Asien, wie bisher angenommen, sondern aus Europa stammen. Wenn nicht über Asien hinweg, dann bleibt die Möglichkeit, dass der Atlantik überquert wurde. Da vor 18 000 Jahren in Europa, Grönland und Kanada mehrere Kilometer hohe Gletscher existiert haben sollen, wird deshalb nach grenzwissenschaftlichen Betrachtungen jetzt auch wissenschaftlich die Möglichkeit diskutiert, dass Menschen in kleinen Booten immer entlang der Küste an der Packeisgrenze entlang nach Amerika übersetzten.

Seefahrten zu noch früherer Zeit sind bereits gut belegt, wie die Ausbreitung der Menschen nach Australien zu zeigen scheint. Entsprechendes seemännisches Geschick wird inzwischen sogar dem Homo erectus zugebilligt. Seefahrten vor über 8000 Jahren belegen archäologische Funde auch in Japan, Südkorea und den Aleuten.

Quelle: Stanford, S., Bradley, B.: Across Atlantic Ice – The Origin of America’s Clovis Culture1. University of California Press, 2012

Kommentar

Die Besiedlung Amerikas vor Kolumbus wurde ausführlich in dem Zillmer-Buch »Kolumbus kam als Letzter« diskutiert. Das gleiche Erscheinungsbild der Clovis-Spitzen diesseits und jenseits des Atlantiks hat schon viel Diskussionsstoff gegeben. Da es in der Zeit von vor etwa 26 000 bis 10 000 Jahren riesige Gletscher von Kanada bis Europa gegeben haben soll, bleibt Forschern natürlich nur der Seeweg von Europa bis hin nach Amerika. Die Entdeckung Amerikas von Europa aus immer der Küste entlang ist sicher eine denkbare Möglichkeit. Aber, wie in dem Buch »Die EvolutionsLüge« ausführlich dargestellt, war es früher in der heutigen Arktis gar nicht kalt, sondern warm, wie u. a. als altsteinzeitlich angesehene Zeichnungen auf Spitzbergen zeigen oder Funde unter den sich heutzutage zurückziehenden Gletschern Skandinaviens zeigen. Wie indianische Gelehrte Bestsellerautor Hans-Joachim Zillmer erklärten, sehen manche den Ursprung mancher Indianer im Norden, im Land des ehemals andauernden Frühlings. Wie die KELTEN-IN-AMERIKA-THEORIEvon Hans-Joachim Zillmerzeigt, könnte die Besiedlung Amerikas teilweise, neben einer solchen von Asien aus, auch per Schiff über den Pazifik hinweg, auch von Europa vom Norden bzw. Nordosten her erfolgt sein. Siehe auch die die ARKTIS-NEANDERTALER-THEORIE: Der Ursprung dieser Kulturen läge somit in der ehemals warmen Arktis, da es riesige Gletscher in der Ebene nicht geben kann. Falls kalte Temperaturen herrschen, wächst kein Gletscher, sondern es kann nur etwas zufrieren! Im Gegenteil es muss irgendwo warm sein, damit etwas verdampft und sich Schnee auftürmen kann. Siehe Schneezeit-Theorie. Nach der so genannten Eiszeit vor etwa 10 000 Jahren lag der Meeresspiegel 120 m oder bis zu 150 m unter dem heutigen. Das Wasser der Ozeane stieg dann meist allmählich in Etappen an, wie megalithische Funde am Grund der Nordsee oder inzwischen entdeckte Städte vor den heutigen Küsten wie z. B. in Indien oder Ägypten zeigen, wie ausführlich in dem neuen Zillmer-Buch »Die Erde im Umbruch« dokumentiert wird. Die Besiedlung Australiens von Südostasien aus oder Amerikas von Europa aus über die trockene und nur durch schmale Gewässer getrennte GRÖNLAND-BRÜCKE ist daher keine Illusion. Auch das Beringmeer zwischen Sibirien und Alaska lag trocken. Man findet inzwischen Siedlungen unten dem abschmelzenden arktischen Eis. Es gab also vor wenigen tausend Jahren nicht nur viel mehr trocken liegende Flächen und damit Landverbindungen, sondern nach der angeblichen Eiszeit und damit während der Jungsteinzeit um bis 4,5 Grad Celsius höhere Temperaturen als heutzutage. Im Bereich des heutigen Beringmeeres werden inzwischen Funde, u. a. auch von Wärme liebenden Tieren wie Pferde oder Löwen in die bisher propagierte letzte Eiszeit mit einem Alter von bis zu 20 000 Jahren datiert. Dieses Gebiet des heutigen Beringmeeres einschließlich angrenzender Gebiete Eurasiens und Alaskas, genannt Beringia, waren entgegen  älterer Ansicht tatsächlich eisfrei, ebenso wie die Nordküste Grönlands, die nie vergletschert war. Nur auf den hohen Gebirgen Grönlands bildete sich Eis, und dies schnell, ebenso wie auf den Alpen oder anderen Gebirgen, ähnlich als durch das kälter werdende Klima die Wikinger von Grönland, dem grünen Land, vertrieben wurden, wie u. a. eine unter dem Gletschersand ausgegrabene Farm gezeigt hat – siehe »Kolumbus kam als Letzter«. Zu dieser Zeit bildeten sich Gletscher auf Grönland und das Land wurde unbewohnbar. Bis zu diesem Zeitpunkt kannten (Vinland-Karte) und nutzten Wikinger die passierbare Nordwestpassage, die dann vereiste und von den folgenden Seefahrtnationen gesucht wurde, denn man wusste ja, dass es sie gegeben hat. Heutzutage öffnet sich diese Passage wieder, weil es wieder weniger Eis gibt. Der Autor weist darauf hin, dass er die genannten Datierungen ablehnt und alles in einem kürzeren Zeitzusammenhang vor wenigen tausend Jahren während der nacheiszeitlichen Wärmeperiode (siehe Karte: Klima-Optimum des Holozän) sieht.

Bodennahe Temperaturen der nördlichen Hemisphäre seit 11 000 Jahren bzw. dem Ende der angeblich letzten Eiszeit nach Dansgaard et al, 1969 und Schönwiese, 1995, ehemals veröffentlicht beim GeoForschungsZentrum Potsdam.
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