Methanausbrüche in der Arktis
Methan sickert aus vielen Stellen am Ozeangrund aus dem Boden. Regelrecht durch Methanausbrüche entstandene Krater wurden wissenschaftlich bisher nicht in wissenschaftlichen Theorien berücksichtigt, weil für Wissenschaftler nicht vorstellbar. Doch in der Arktis sind durch Methanausbrüche große Kraterentstanden, berichteten norwegische Forscher (Arctic University of Norway) bei der Generalversammlung der European Geosciences Union in Wien.
Malin Waage und Alexey Portnov untersuchten 15 Krater in etwa 320 Meter Tiefe am Grund der Barentssee, mit einem Durchmesser von bis zu einem Kilometer und einer Tiefe von bis zu 40 m. Diese sollen von einem enormen Ausbruch von Methangas zeugen, als sich (angeblich) das Eis nach der letzten Kälteperiode vor etwa 20.000 Jahren zurückgezogen hat.
Das Gas soll von Öl- oder Gasfeldern stammen und lag unter dem Schelfeis als festes Gashydrat infolge des hohen Drucks vor, erklärte Portnov. Als das Eis schmolz, ließ der Druck nach und die Temperaturen änderten sich, woraufhin es sich zu gasförmigem Methan wandelte. „Ein Volumen Gashydrat enthält 160 Volumen Gas, es expandiert also gewaltig“, so der Forscher.
Wenn die Krater durch einen einmaligen Gasausbruch entstanden sind, dann hätte dies einen Tsunami auslösen können, denn das Methan brach dort sogar durch harten Fels und nicht nur durch die sonst meist am Meeresgrund vorhandenen weichen Sand und Lehm- Sedimente. Theoretisch könnte so etwas auch heute in der Antarktis oder bei Grönland geschehen, wo die Eisschilder schmelzen und sich zurückziehen.
Methanausbrüche werden seit einiger Zeit für das Verschwinden von Schiffen im Bermudadreieck verantwortlich gemacht. Doch von solchen Spekulationen halten die beiden Wissenschaftler seltsamerweise nicht viel: Dazu müsste die Dichte des Meerwassers durch den Austritt von Methan so zurückgehen, dass ein Schiff quasi wie ein Stein zum Boden sinkt, was sehr unrealistisch ist, so Waage. Falls jedoch so etwas wie eine Methanblase entsteht, was wissenschaftlich noch nicht für möglich gehalten wird, gehen Schiffe unter und Flugzeuge stürzen ab.
Jedoch, so meinen die Forscher, einzelne Ausbrüche wie eventuell in der Barentssee könnten ein Schiff zwar wohl zum Untergehen bringen, doch dazu müsste es wirklich zur falschen Zeit am falschen Ort sein. Das wäre ein so unwahrscheinliches und seltenes Ereignis, dass es statistisch zu keiner Häufung beitragen kann.
Die Freisetzung von Methan in der Arktis schafft heute sogar eine Lebensgrundlage für Organismen in der sonst unwirtlichen Tiefsee, erklärte Emmelie Aström bei einer Pressekonferenz im Rahmen des Geologenkongresses. „An diesen immerwährend dunklen und kalten Orten gibt es typischerweise kaum Nahrung, weil kein Licht bis zum Meeresgrund dringt“, sagte sie. Doch Mikroben können das Gas verwerten und sind so Grundlage für ein Ökosystem, das unabhängig von der Sonne funktioniert.
In etwa 1200 m Tiefe hat sie mit Kollegen am „Vestnesa Ridge“ westlich von Spitzbergen eine Ansammlung größerer Tiere gefunden, wo Methan aus dem Meeresgrund kommt. Diese kleinen Ökosysteme bilden quasi Oasen mit Leben am rundherum wüstengleichen Ozeangrund.
Quelle: European Geosciences Union General Assembly 2016
Kommentar
Methanexplosionen wurden bisher wissenschaftlich verneint, jetzt aber endlich diskutiert! In dem Zillmer-Buch »Der Energie-Irrtum« von 2009 werden solche Gasexplosionen beschrieben und begründet. Diese finden im ganzen Universum statt. Methan ist auch der „Zünder“ für den Ausbruch von Vulkanen. Eine solche Explosion führte zum Untergang eines Frachters, der senkrecht in einem solchen Krater in der Nordsee steckt (Bilder und Beschreiben in »Der Energie-Irrtum«).
Darüber hinaus sichert ständig Methan fast überall aus den Ozean- und Meeresböden wie auch an Land im Bereich von Schlamm-Vulkanen. Diese riesigen Methanmengen, die anorganisch ohne menschliches Zutun entstehen, werden nicht in Klimaberechnungen einbezogen, damit die Schuld für einen Klimawandel den Menschen zugeschoben werden kann, mit der Folge höhere Steuern und Abgaben.
Das Mikroben bzw. Mikroorganismen von Erdöl und –gas leben ist bekannt. Diese fressen z.B. Erdöl, wie wissenschaftlich vom Deutschen Wissenschaftlichen Institut (DWI) im Persischen Golf nachgewiesen, u.a. nachts, wenn das Wasser wenig Sauerstoff hat. Deshalb sind Tankerunglücke weniger furchtbar als befürchtet. Dies hat sich im Irakkrieg und auch zuletzt bei der Explosion der Bohrplattform Deepwater Horizon im Jahr 2010 im Golf von Mexiko gezeigt, als Berechnungen schon zeigten, dass Erdöl mit dem Golfstrom bis nach Europa geschwemmt werden sollte, jedoch kaum den nordwestlichen Teils von Florida erreichte.
Nicht berücksichtigt von den Forschern, dass durch das plötzliche entweichen von Methan eine Vereisung infolge eines in der Technik wohlbekannten Joule-Thomson-Effekts erfolgt, ausführlich dokumentiert in »Der Energie-Irrtum«.
Auch vor der Nordwestküste der USA steigen gewaltige Mengen Methan vom Meeresboden auf. Millionen Tonnen des potenten Treibhausgases gelangen dadurch in Meer und Atmosphäre – Tendenz steigend, wie Forscher. Quelle: Fachmagazin „Geophysical Research Letters“. Ebenso entlang der Kontinentalhänge Nordamerikas und Eurasiens ticken Zeitbomben. Erst vor wenigen Monaten entdeckte US-Forscher entdeckt, dass die Reservoire vor der US-Ostküste wärmer werden und deshalb stetig steigend das potente Treibhausgas Methan freizusetzen.
Quelle: Nature Geoscience.