Evolution

Vielzellig vermutete Tiere können riesige Einzeller gewesen sein

US-Forscher eine überraschende Entdeckung gemacht: Auf dem Meeresboden vor der Küste der Bahamas fanden sie Riesenamöben von der Größe einer Weinbeere. Der kugelförmige Einzeller wird Gromia sphaerica genannt. Sie hinterließ sichtbare Furchen im Meeresboden. Das Team um Mikhail Matz schließt daraus, dass auch versteinerte Spuren aus dem Erdzeitalter Präkambrium, die bisher vielzelligen Tieren zugeschrieben wurden, von Einzellern stammen könnten. Bei dem Spurenproduzenten handelt es sich um einen kugelförmigen Einzeller namens Gromia sphaerica. Diese Amöben wurden auch „Urtierchen“ genannt, weil sie sich wie mehrzellige Tiere ernähren, aber nur eine einzige Zelle mit einem oder mehreren Zellkernen besitzen. Dieser Einzeller galt bislang als unbeweglich. Die Forscher meinen, dass im Angesicht dieses Beispiels praktisch alle Spurenfossilien aus dem Präkambrium als Hinterlassenschaften von Einzellern interpretiert werden können, von knapp zwei Milliarden Jahre alten Fossilien bis hin zu den rätselhaften Ediacara-Fauna.

Die Riesenamöbe Gromia sphaerica
hinterließ (links vorne) eine Spur.

Bild: Dr. Mikhail Matz, University of Texas at Austin

Quelle: Matz, M. et al. in: »Current Biology«, Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1016/j.cub.2008.10.028

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